Cannabis legalisieren?
Es scheint, als würde man sich heutzutage überschlagen, um Cannabis zu legalisieren. Jeder spricht davon, und die Bemühungen, das umzusetzen, sind in vollem Gange. Doch warum wird dann gleichzeitig eine andere Pflanze, nämlich der Tabak, immer noch als die gefährlichste Droge betrachtet, die dem Menschen bekannt ist?
Dem Staat fließt aus dem Tabak eine ganze Menge Geld zu – in Großbritannien derzeit etwa 13 Milliarden Pfund jährlich. Auch Antirauchergruppen beziehen viel Geld aus dem Tabak. Die Regierung bezahlt sie mit unseren Steuergeldern dafür, eine Aufgabe zu übernehmen. Diese Aufgabe ist es, der Regierung das einzuflüstern, was sie hören will, nämlich dass die Allgemeinbevölkerung noch stärker kontrolliert werden will als dies ohnehin schon der Fall ist.
Die Tabakbekämpfungs-Industrie sagt der Regierung nicht nur, dass der Tabak schädlich sein könnte, und dass die Menschen davor gewarnt werden müssten. Sie sagt auch, dass alle Nichtraucher das Rauchen verboten sehen wollten, und dass die Raucher sich nichts sehnlicher wünschten, als mit dem Rauchen aufzuhören.
Und damit gibt sie der Regierung etwas, was diese fast ebenso sehr liebt wie das Geld: Kontrolle. Solcherart verleiht der Tabak der Regierung sowohl Geld, als auch die Möglichkeit, die Menschen zu kontrollieren. Und das wünscht sich eine jede Regierung.
Das Problem hierbei ist allerdings, dass die Regierung mit jeder Einschränkung, die sie über den Tabak und seine Nutzer verhängt, ihre Einnahmen durch den Tabak reduziert.
Gelingt es ihr tatsächlich, die Menschen zum Aufgeben des Rauchens zu zwingen, dann werden diese keine Tabaksteuer mehr bezahlen. Und das ist ein Vorgang, der nur eine bestimmte Zeit lang funktioniert: Irgendwann werden sowohl das eingenommene Geld, als auch die Möglichkeit zu fortschreitender Kontrolle auszutrocknen beginnen.
Warum also nicht den Tabak durch etwas anderes ersetzen? Der „Krieg gegen die Drogen” hat keinen Erfolg – und das war auch nie seine Aufgabe. Im Kampf gegen die Drogen steckt nämlich eine große Menge Geld für die Vollzugsdienste, für Armeen von Beratern und Suchtexperten im Staatsdienst.
Die Öffentlichkeit gewöhnt sich zunehmend an den Gedanken einer Cannabis-Legalisierung, da es sich hierbei um eine vergleichsweise harmlose Droge handelt, sozusagen der ideale Kandidat dafür, legalisiert und damit besteuert zu werden. Dieser Ansatz würde es dem Staat darüber hinaus ermöglichen, die Verluste bei den Tabaksteuereinnahmen wettzumachen.
Zwar würde man für eine kurze Zeitspanne etwas an Kontrolle verlieren, da man die Menschen nicht mehr wegen Cannabisgebrauchs schikanieren könnte, doch das würde nicht lange anhalten. Denn es wird immer Besserwisser geben, die das Recht zu haben glauben, anderen vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben. Und über kurz oder lang würden eben diese Leute mit dem Hut in der Hand beim Staat vorstellig werden, um ihren Anteil am Kuchen der Kontrollindustrie einzufordern.
Und in wenigen Jahren schon werden wir eine Cannabis-Bekämpfungsindustrie haben, die der Tabakbekämpfung in Größe und Reichweite in nichts nachsteht, und die von der Regierung fordert, eben eine andere Gruppe von Genießern eines legalen Produkts zu malträtieren und zu denormalisieren.
Die Regierung kann dabei nicht verlieren. Einziger Verlierer wird eine Allgemeinheit sein, die nur in Ruhe gelassen werden will. Wie gehabt. Doch vielleicht werden wir Raucher endlich etwas Frieden bekommen, wenn sich die Tabakbekämpfung ein neues Schlachtfeld sucht?